Die Weinlage „Mehringer Goldkupp“
Neben unseren beiden Hauptlagen „Trittenheimer Apotheke“ und „Trittenheimer Altärchen“ sowie der für uns kleineren Lage „Piesporter Treppchen“ führen wir auch Weine der Weinlagen „Mehringer Goldkupp“, „Mehringer Zellerberg“ sowie „Mehringer Blattenberg“ (Teil der Großlage „Sankt Michael“ im Bereich „Bernkastel“). Ursprünglich im Besitz der Familie Ingrid Hermes (geb. Schu) gingen jene Weinberge im Weinort Mehring im Jahr 1981 als Erbteil in den Besitz unseres Weinguts in Trittenheim über.
Blick von der Weinlage „Mehringer Goldkupp“ auf den Weinort Mehring
Der Weinort Mehring befindet sich ca. 15 km von Trittenheim entfernt und ist nach Kenn, Schweich, Longuich, Longen, Riol, Mehring der sechste Ort an der Mosel hinter der berühmten Römerstadt Trier. Mehring ist mit seinen 237 Hektar Rebfläche (traditionell wird die Rebsorte Riesling bewirtschaftet) nach Piesport, Zell, Leiwen, Konz und Neumagen-Dhron die fünftgrößte Weinbaugemeinde der Mosel.
Lese des letzten Nikolauswein im Jahr 1970 in der Mehringer Goldkupp –
fünfte von rechts ist Ingrid Hermes (geb. Schu).
Eigenschaften der Weinlage „Mehringer Goldkupp“
Die Besonderheit der „Goldkupp“ ist ihre leichte Hanglage (sonnenbeschienener Südhang) mit Ausläufern in eine gediegene Senke. Diese Senke, in Kombination mit dem hohen Anteil an Feinerden, dient als idealer Feuchtigkeitsspeicher für die Reben. Auch während längerer Trockenperioden in den Sommermonaten haben unsere Reben hier stetig genügend Wasser, um Blätter und Trauben mit Feuchtigkeit zu versorgen.Wir bauen heute in unseren Weinbergen in der „Goldkupp“ (so nennen wir unsere Weinlage umgangssprachlich) feine und mineralische Riesling-Weine an. Denn vom überdurchschnittlich hohen Anteil an Feinerden in jener Weinlage (ähnlich zu Lehm oder Ton) profitiert die Riesling-Rebe besonders, was sich in sehr mineralischen und feinen Weinen wider spiegelt.
Römische Vergangenheit der Weinlage „Mehringer Goldkupp“
Die Weinlage „Mehringer Goldkupp“ hat, neben ausgezeichneter Eigenschaften für den Weinanbau, noch eine weitere Besonderheit zu bieten: Inmitten der Weinberge wurde zwischen 1983 und 1987 eine „Römervilla Rustica“ freigelegt. Als villa rustica bezeichnet man ein Landhaus (oder auch ein Landgut) des Römischen Reichs, welches vormals Mittelpunkt eines landwirtschaftlichen Betriebs war. Eine Villa Rustica bestand in der Regel aus einem Hauptgebäude sowie Wirtschafts- und Nebengebäuden, welche häufig innerhalb eines ummauerten Hofes standen.
Die Villa Rustica in Mehrung wurde in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtete, maß 28 mal 23 Meter, und entspricht in ihrer Grundform dem weit verbreiteten gallo-römischen Villentyp „Bollendorf“ (eine Halle, zwei Eckrisaliten sowie dazwischen liegende Säulenhalle (Portikus)). Zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. wurden an der Villa zahlreiche An- und Umbauten durchgeführt, so dass sie gegen Ende 48 mal 29 Meter maß mit in Summe 34 Räumen. Sie gehörte damit zu den größten Herrenhäusern im Umland von Trier (Augusta Treverorum).
Noch heute zeugen mehrfarbige Fußbodenmosaiks sowie eine Wandverkleidung aus schwarzem Marmor von der prächtigen Ausstattung der Räume.
Zwischen 1983 und 1987 wurde das Herrenhaus endgültig freigelegt, konserviert und teilweise rekonstruiert (obwohl deren Fundstelle schon im 19. Jahrhundert bekannt war). Zu sehen sind heute die Hauptfront mit den Eckrisaliten und dem Portikus, ein beheizbarer Wohnraum mit Mosaik sowie Teile des Badetraktes.
Besuchen Sie jene zeugen der römischen Kultur an der Mosel: An einem Seitensprung gelegen befinden sich jene Bauten in Gehreichweite vom berühmten Moselsteig.
Quelle (Bild): Areks